Am 10.
Juni 1933 wurde der Rotary Club Glarus gegründet. 90 Jahre später sind die
Ziele und Aktivitäten der Zeit angepasst, die Grundsätze und Clubwerte jedoch unverändert.
Das Konzept der Mitgliedschaft von Vertreterinnen und Vertretern zahlreicher Berufsgruppen
zum Gedankenaustausch, das Hochhalten von Anstand und Fairness im
Geschäftsalltag, die Freundschaft, Geselligkeit und vor allem Gutes zu bewirken,
bewährt sich bis heute.
Gründung und Pionierjahre
Am 23. Februar 1905 gründete Paul Harris in
Chicago Rotary, den ersten und heute bedeutendsten Serviceclub der Welt. Die
Idee toleranter, weltoffener, engagierter Männer, die aus verschiedenen Berufen
stammen und den freundschaftlichen Umgang in Clubatmosphäre pflegen,
verbreitete sich sehr rasch in den USA und bereits ab 1911 in der ganzen Welt. Kurios,
aber beispielhaft ist die Finanzierung einer öffentlichen Toilette in Chicago
durch Rotary im Gründungsjahr 1905.
Am 10. Juni 1933 gründeten 21 Glarner mit Hilfe
des Rotarier Henry Tschudi, Heimwehglarner und Präsident des Rotary Clubs St.
Gallen, den Glarner Club im Hotel Glarnerhof. Es war der 21. Club in der
Schweiz, der erste wurde am 5. Mai 1924 in Zürich gegründet. Die Glarner
Rotarier bewiesen Pioniergeist, erfolgte doch die Clubgründung viele Jahre vor
Schaffhausen (1938), Zug (1939) und Schwyz (1948). Aktuell sind weltweit 46'000
Clubs mit 1,4 Millionen Mitgliedern in über 200 Ländern aktiv. In der Schweiz
sind es 223 Clubs und 13'701 Mitglieder. Der Rotary Club Glarus zählt 60
Mitglieder; seit 2009 gehören auch sieben Frauen dazu.
Engagement im Glarnerland
An wöchentlichen Treffen pflegt Rotary Glarus
die Freundschaft sowie den Austausch über Meinungen zu privaten, gesellschaftlichen
und geschäftlichen Themen. An drei von vier solcher Treffen stehen Vorträge zu
aktuellen Themen auf dem Programm. Daneben engagiert sich der Club mit
Vergabungen und Aktivitäten zur Geldsammlung zwecks Unterstützung von Jugend-
und Hilfs-Projekten. Rotary Glarus vergibt jedes Jahr rund 25'000 Franken.
Aktuell und noch bis 2024 läuft die Starthilfe
für das Projekt «Ufzgi und Sport Glarnerland». 2021 konnte mit 15'000 Franken
der Grossteil für den Bau des Gemeinschaftshauses im nepalesischen Dimil
finanziert werden. Ein Jahr davor profitierte die Umweltschule des Glarners Jonas
Müller in Raja Ampat von einer Spende über 15'000 Franken. Auch sammelte Rotary
Glarus mit der Organisation von Benefizkonzerten 40'000 Franken für mine-ex,
die Hilfsorganisation für Minenopfer. Anfangs Juli kehrt die Austauschschülerin
Fukiko Ohki nach einem Jahr im Glarnerland nach Japan zurück. Rotary und der Glarner
Club engagieren sich seit vielen Jahren für den weltweiten Jugendaustausch und
ermöglichen Schülerinnen und Schülern einen unvergesslichen Aufenthalt.
Die die weltweite Spendenorganisation Rotary
Foundation hat seit der Gründung über fünfeinhalb Milliarden US-Dollar für
humanitäre Projekte zur Verfügung gestellt. Weltweit werden jährlich über 47
Millionen Stunden Freiwilligenarbeit durch Rotarierinnen und Rotarier geleistet.
Jubiläumsaktivitäten in Elm
Bei der Organisation zum 90-jährigen Jubiläum sind
bereits Überlegungen im Gange, wie in zehn Jahren gefeiert wird. Der diesjährige
Jubiläumsanlass für Mitglieder und Angehörige sollte einfach und gemütlich sein.
Im ersten Teil stand ein Zvieri im Bergbeizli «Älpli» der Sportbahnen Elm mit
sternförmiger Anreise auf dem Programm. Die jungen Wilden nahmen den Weg mit
Mountainbikes von Haslen über Mettmen und Wildmadfurggeli (2292 m ü. M.) auf sich.
Die Sportlichen kamen von Schwanden her nach Elm-Ämpächli oder Elm-Obererbs und
auf dem Höhenweg ins «Älpli». Auf dem Höhenweg genossen auch rotarische Wanderinnen
und Wanderer die einmalige Natur und Aussicht. Die nicht berggängigen Teilnehmerinnen
und Teilnehmer reisten mit der Gondelbahn, gefolgt von einem kurzen Fussmarsch,
an.
Am Abend folgte als zweiter Teil die
Jubiläumsfeier im Hotel Elmer. Musik und die Vereinschronik der Rotarier Heinz
Kindlimann und Hans Marti sorgten für amüsante Unterhaltung. Die Tradition,
dass seit der Gründung von jedem Meeting ein Wochenbulletin verfasst wird, vereinfachte
das Stöbern und Erzählen für die Chronisten. Zitierte Referatsaussagen von drei
Gründungsmitgliedern liessen die Vergangenheit aufleben und sorgten für viele
Lacher – zum Beispiel das Zitat des Referats vom 1. März 1937 von Rotarier
Robert Pfeiffer aus Mollis zum Thema Fernsehen: «Leider kosten die Empfangsapparate
jetzt noch 4'000 bis 6’000 Franken, so dass kaum daran gedacht werden kann, das
Fernsehen werde sich einbürgern, wie der gewöhnliche Rundfunk». Damals betrug
der Monatslohn eines Ingenieurs 300 Franken.
Die Glarner Rotarierinnen und Rotarier sind überzeugt,
dass Rotary relevant ist, solange sie sich aktuellen Themen widmen und
entsprechende Leistungen für die Gesellschaft erbringen. In diesem Sinne wird
es auch in zehn Jahren Grund genug zu feiern geben zum ewig jungen 100.
Geburtstag.
Öffentlichkeitsarbeit Rotary Club Glarus, John
Trümpy