Rotary finanziert Bau von Gemeinschaftshaus in Nepal

Sonntag, 24. Oktober 2021

John Trümpy

gebaut durch die Einwohner von Dimil mit dem Material- und Einrichtungs-Aufwand von 20'000 Franken, davon 15'000 von Rotary 

Schickes, zweckmässiges Gemeinschaftshaus in Dimil

Präsidentin Karin Werner Zentner, Michael und Claudia Ladwig, Rotarier Walter Bernegger (v.l.n.r),

Mit einer Spende von 15'000 Franken finanziert der Rotary Club Glarus den Bau eines Gemeinschaftshauses in Dimil in Nepal. Dadurch lösen sich die dringlichen und elementaren Hygienebedürfnisse für die 70 Bewohner des Bergdorfs. Installiert wurden Duschen mit Warmwasser aus Sonnenenergie, Toiletten und die erste Waschmaschine im Dorf.

 

Verliebt und engagiert

Claudia und Michael Ladwig schlossen bei einem Himalaya-Trekking Freundschaft mit dem Bergführer Tenji Sherpa aus Dimil. Sie folgten seiner Einladung und besuchten das auf 2736 Metern über Meer und zuhinterst im Tapting-Tal gelegene Dimil. «Es war Liebe auf den ersten Blick», schwärmen die Ladwigs: «Das imposante Himalaya-Gebirge, mittendrin der mächtige Mount Everest und die Herzlichkeit der Bevölkerung – einzigartig und tief beeindruckend.» Die vor Ort angetroffene Infrastruktur und Lebensbedingungen präsentierten sich einfach und prekär. Diese Tatsachen veranlasste die Ladwigs dazu, ein Hilfsprojekt über mehrere Jahre zu starten zwecks Verbesserung der Infrastruktur und der Schaffung neuer Einnahmequellen im Dorf.

 

Hilfsprojekte mit Konzept über mehrere Jahre

Ladwigs gelang es, Freunde, Sympathisanten und Firmen als Spender für Dimil zu gewinnen. 2019 gab es für jedes Haus Wasseranschlüsse. Nebst den Leitungen waren Fassung, Filter und Verteilschächte zu bauen. 2020 wurden die offenen Feuerstellen in den Wohnräumen durch Holzöfen mit Abzugskaminen und Gas-Kochstellen abgelöst. Dazu Michael Ladwig: «Das ist ein riesiger Gewinn für die Gesundheit der Bewohner, weil sie nicht mehr den massiven Rauchentwicklungen ausgesetzt sind.» Rotarier Walter Bernegger und Freund der Ladwigs reiste nach Dimil. Er begutachtete und instruierte die Elektro-Facharbeit für das ertüchtigte Kleinkraftwerk und die Beleuchtungsinstallationen der Häuser. Zurück in der Schweiz setzte er sich für das Engagement der Glarner Rotarier ein.

 

Corona traf Dimil hart. Die einzige Einkommensquelle als Bergführer und Träger versiegte. Die fehlende Arbeit für die Touristen nutzten Dimils Bewohner für den Bau des Gemeinschaftshauses, das nun früher als geplant fertig gestellt ist. Steine brechen und behauen, Bäume fällen und Holz zuschneiden, Installationen vornehmen – um alles kümmerten sich die Dorfbewohner. Claudia Ladwig weiss: «Eineinhalb Tagesreisen entfernt liegt die Hauptstadt Kathmandu. Von dort schafften die Menschen die Solaranlage für die Warmwassererzeugung, die Waschmaschine, Sanitärapparate und Installationsmaterial heran.» Dimil liegt entlegen und ist an kein Strassennetz angebunden.

 

Neue Zukunft in Dimil vor Augen

Das Gemeinschaftshaus dient nicht nur der Dorfbevölkerung, es ist auch die Voraussetzung für den Aufbau eines schonenden Trekking-Tourismus. Beim nächsten Schritt im kommenden Jahr geht es um die Sanierung des Bergwegs nach Dimil – er ist oft nicht passierbar – und um den Bau einer Schreinerei als weitere Einkommensquelle. Die Hilfe zur Selbsthilfe für Dimil hat nicht nur die Lebensbedingungen verbessert, sondern erzielt auch Wertschöpfung im Dorf. Das Geld für Dimil brachten die Rotarier am Weihnachtsmarkt und mit Zuschüssen aus der Club- und dem District-Grant zusammen. www.cml-dimil.org  https://glarus.rotary2000.ch

Schickes, Gemeinschaftshaus gebaut durch die Einwohner von Dimil mit dem Material- und Einrichtungs-Aufwand