Präsidentin Karin Werner Zentner, Michael und Claudia Ladwig, Rotarier Walter Bernegger (v.l.n.r),
Mit einer
Spende von 15'000 Franken finanziert der Rotary Club Glarus den Bau eines Gemeinschaftshauses
in Dimil in Nepal. Dadurch lösen sich die dringlichen und elementaren Hygienebedürfnisse
für die 70 Bewohner des Bergdorfs. Installiert wurden Duschen mit Warmwasser aus
Sonnenenergie, Toiletten und die erste Waschmaschine im Dorf.
Verliebt
und engagiert
Claudia und Michael Ladwig schlossen bei einem
Himalaya-Trekking Freundschaft mit dem Bergführer Tenji Sherpa aus Dimil. Sie
folgten seiner Einladung und besuchten das auf 2736 Metern über Meer und
zuhinterst im Tapting-Tal gelegene Dimil. «Es war Liebe auf den ersten Blick»,
schwärmen die Ladwigs: «Das imposante Himalaya-Gebirge, mittendrin der mächtige
Mount Everest und die Herzlichkeit der Bevölkerung – einzigartig und tief
beeindruckend.» Die vor Ort angetroffene Infrastruktur und Lebensbedingungen präsentierten
sich einfach und prekär. Diese Tatsachen veranlasste die Ladwigs dazu, ein
Hilfsprojekt über mehrere Jahre zu starten zwecks Verbesserung der
Infrastruktur und der Schaffung neuer Einnahmequellen im Dorf.
Hilfsprojekte
mit Konzept über mehrere Jahre
Ladwigs gelang es, Freunde, Sympathisanten und
Firmen als Spender für Dimil zu gewinnen. 2019 gab es für jedes Haus Wasseranschlüsse.
Nebst den Leitungen waren Fassung, Filter und Verteilschächte zu bauen. 2020
wurden die offenen Feuerstellen in den Wohnräumen durch Holzöfen mit
Abzugskaminen und Gas-Kochstellen abgelöst. Dazu Michael Ladwig: «Das ist ein
riesiger Gewinn für die Gesundheit der Bewohner, weil sie nicht mehr den
massiven Rauchentwicklungen ausgesetzt sind.» Rotarier Walter Bernegger und
Freund der Ladwigs reiste nach Dimil. Er begutachtete und instruierte die Elektro-Facharbeit
für das ertüchtigte Kleinkraftwerk und die Beleuchtungsinstallationen der Häuser.
Zurück in der Schweiz setzte er sich für das Engagement der Glarner Rotarier
ein.
Corona traf Dimil hart. Die einzige Einkommensquelle
als Bergführer und Träger versiegte. Die fehlende Arbeit für die Touristen
nutzten Dimils Bewohner für den Bau des Gemeinschaftshauses, das nun früher als
geplant fertig gestellt ist. Steine brechen und behauen, Bäume fällen und Holz
zuschneiden, Installationen vornehmen – um alles kümmerten sich die Dorfbewohner.
Claudia Ladwig weiss: «Eineinhalb Tagesreisen entfernt liegt die Hauptstadt
Kathmandu. Von dort schafften die Menschen die Solaranlage für die
Warmwassererzeugung, die Waschmaschine, Sanitärapparate und
Installationsmaterial heran.» Dimil liegt entlegen und ist an kein Strassennetz
angebunden.
Neue Zukunft in Dimil vor Augen
Das Gemeinschaftshaus dient nicht nur der
Dorfbevölkerung, es ist auch die Voraussetzung für den Aufbau eines schonenden Trekking-Tourismus.
Beim nächsten Schritt im kommenden Jahr geht es um die Sanierung des Bergwegs
nach Dimil – er ist oft nicht passierbar – und um den Bau einer Schreinerei als
weitere Einkommensquelle. Die Hilfe zur Selbsthilfe für Dimil hat nicht nur die
Lebensbedingungen verbessert, sondern erzielt auch Wertschöpfung im Dorf. Das
Geld für Dimil brachten die Rotarier am Weihnachtsmarkt und mit Zuschüssen aus
der Club- und dem District-Grant zusammen. www.cml-dimil.org https://glarus.rotary2000.ch